BD Pure AudioBlu-ray-Alternative zur Super Audio CD
Eine Interessengruppe aus der Musikindustrie will die Blu-ray als Audiomedium etablieren. Das Potenzial von Blu-ray Pure Audio ist groß, da sich Blu-ray-Player in vielen Haushalten finden.
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Mit Pure Audio startet die Musikindustrie den Versuch, in einer Nische ein neues Format zu etablieren. In Zukunft soll es mit der Blu-ray Pure Audio ein weiteres qualitativ hochwertiges (192 KHz/24 Bit) und insbesondere mehrspuriges Audioformat im Handel geben. Sie funktioniert wie eine CD auch ohne Fernseher, sofern der verwendete Blu-ray-Player ein Display hat. Für einige Funktionen kann es aber auch sinnvoll sein, den Fernseher oder ein Netzwerkgerät anzuschließen. Eine Interessengruppe hat sich bereits auf der Musikmesse Midem gegründet und die produzierenden Firmen wollen das neue Format nun den Musikanbietern als Alternative vorschlagen.
Die Audio-Blu-ray gibt es schon länger, sie wird aber kaum so vermarktet. Es ist ein Produkt für ein spezielles Publikum, das sich nicht an den Mehrkosten der Pure-Audio-Scheibe stört. Die Gruppe will nun versuchen, die derzeit sehr hohen Produktionskosten zu reduzieren und ausnutzen, dass es schon 100 Millionen Blu-ray-Player gibt. Denn die Technik unterscheidet sich nur im Detail von dem, was eine Blu-ray ausmacht und hat damit Vorteile gegenüber der Super Audio CD.
Eine der Firmen, die das Format auf den Markt bringen wollen, ist Arvato Bertelsmann. Das Unternehmen stellte die Blu-ray Pure Audio, wenn auch mangels Demonstrationsanlage nur in Stereo, auf der Musikmesse Classical Next in Wien Fachbesuchern aus dem Bereich Klassik vor, die ihre Produktionen teils auf Super Audio CDs (SACD) pressen. Auch im Jazzbereich sieht Arvato eine Zielgruppe.
Ralf Combrink und Bashar Shammout demonstrierten, wie die Blu-ray Pure Audio ohne Fernseher verwendet wird. Dazu werden einfach die farbig codierten Tasten der Fernbedienung gewählt. Für das DTS HD Master (24/96) mit sechs Kanälen wird etwa die grüne Taste gewählt. Wer mit einem Kopfhörer die Musik hören möchte, wählt mit der gelben Taste den Stereobetrieb. Über die Zifferntasten können die einzelnen Titel wie bei einer CD direkt angesprungen werden. Für die Navigation ohne Fernseher ist ein Blu-ray-Player mit eigenem Display nötig. Bei der Demo zeigt sich aber ein typisches Problem von Blu-ray-Playern: Sie booten bei weitem nicht so schnell wie der typische CD-Player.
Audioformate für spezielle Boxenanordnungen
Eine Blu-ray Pure Audio soll auch die Formate 2+2+2 und 2222+ speichern, wie sie Dabringhaus und Grimm verwenden. Auch diese werden über die farbigen Tasten ausgewählt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Mehrkanalton, allerdings wird davon ausgegangen, dass der Hörer seine Boxen anders anordnet. Im 2+2+2-Format werden zwei Boxenpaare vorne übereinander angeordnet. Bei 2222+, einem Format, das die SACD nicht beherrscht, gilt das auch für hinten.
Damit liegen diese Formate räumlich zwischen den 5.1/7.2 und etwa Dolby Atmos, das sogar eine Bespielung von der Decke aus vorsieht. Es gibt allerdings keine Filme in dem Format, so dass die Boxen für den Filmgenuss wieder umgestellt werden müssten.
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